Welcher Hausbauer kennt es nicht. Nach jedem Baufortschritt läuft man aufgeregt durch sein Haus und schaut sich alles an. Passt das so? Hat man vielleicht noch Änderungen, die sich nun ergeben? Wie soll meine Haustechnik aussehen? Wie sollen mal die Räume aussehen?
Schon während des Architektentermines wollte ich beispielsweise ein Fenster in meinem Büro haben, von dem ich in den offenen Bereich der Galerie gucken kann. Sowas direkt in die Planung zu integrieren kostet jedoch mehrere tausend Euro, was in keinem Verhältnis steht. Im Baumarkt kostet ein festverglastes Fensterelement jedoch nur 300-400 Euro.
Sobald das Haus steht, sind noch nicht mal die Wände verkleidet. Es bietet sich daher förmlich an, einfach selbst ein Fenster einzubauen🤷♂️😄
Gesagt, getan!
Das Fenster kam auf einer Palette und wurde kurzerhand von mir rübergefahren. Danach ausglasen, da sich der Rahmen dann einfacher montieren lässt. Den Rahmen zwischen den Holzständern reinstellen, anschrauben, ausschäumen und wieder einglasen. Eine Stunde Arbeit und 3500 Euro eingespart. Die Trockenbauer verkleiden das im Anschluss ohnehin.
Genauso die LAN Verkabelung, die von der DFH sehr minimalistisch aufgebaut ist. 1x LAN-Kabel zum TV. Mehr ist nicht vorgesehen. Ich hatte da jedoch ganz andere Vorstellungen. Da ich primär im Home Office arbeite ist eine stabile Netzwerkverbindung unumgänglich. Zusätzlich sollen Außenkameras ans Haus, in jedes Zimmer mindestens eine Doppel LAN Dose (Büro, Wohnzimmer und Kinderzimmer mehr). Wer möchte seinen Schreibtisch schon 20 Jahre lang an der gleichen Stelle stehen haben?
Es werden Kabel für Türöffner benötigt, LAN-Kabel für AccessPoints, Kabel für eine zukünftige Solaranlage und Kabel für die Alarmanlage sowie die Alarmsensoren.
Pro LAN-Kabel (Material und Verlegen) fallen 99 Euro beim Elektriker an. Zum Glück konnte ich mich mit dem Elektriker arrangieren. Anstatt in jedem Zimmer eine Satelliten-Anschlussdose zubekommen, haben wir uns auf LAN-Doppeldosen geeinigt. Die Kabel habe ich gestellt, da ich CAT8 statt CAT7 wollte. In Kombination mit der Sicherheitstechnik wurden dann insgesamt 500 Meter LAN Kabel verlegt, wobei 300 Meter vom Elektriker und 200 von mir verlegt worden sind.
So sieht das dann aus: CAT8 für alle LAN Dosen CAT7 für AccessPoints, Sensoren und Kameras

Im Bereich der Haustechnik habe ich mich für Ubiquiti entschieden. Das System ist zwar teuer, dafür aber wirklich einfach einzurichten. Die Komponenten sind alle aufeinander abgestimmt, und konfigurieren sich automatisch. Zusätzlich sind die meisten Komponenten über POE ansteuerbar, was natürlich die Verlegung der Kabel vereinfacht. Somit brauche ich keine Stromkabel in der Decke um die AccessPoints zu betreiben.
Da der finale Trockenbau ohnehin erst nach der Heizung erfolgt, jede Menge Leitungen und Kabel im HWR bereits verlegt sind, habe ich mich dazu entschieden auch meine Technik schon zu installieren. Zum einen wollte ich sehen wie die Wlan-Ausleuchtung ist, ob es beschädigte LAN Kabel (durch den Trockenbau) gibt und wie die Technik zusammen funktioniert. Solange die Wände noch nicht final verspachtelt sind, kann ich ggf. noch Kabel einziehen, Wände öffnen und ggf. austauschen oder verbessern.
So sieht es dann verkabelt aus.

Hut ab an die Trockenbauer, es wurde bisher kein Kabel beschädigt!
Was noch nicht getestet werden konnte, sind die Außenkabel für die Kameras und das Kabel für die Türsprechstelle.
Beim Serverschrank lässt sich die Rückwand unabhängig des Schrank lösen. D.h. man kann den Schrank recht einfach abmontieren, während die Halteplatte an der Wand verbleibt. So kann ich im Nachgang noch streichen.
Für das finale Spachteln müssen übrigens alle Schalter und Dosen, die von den Elektrikern angebracht worden sind, wieder abmontiert werden. Das ist dann Bauherrenleistung.
- Bei sowas bin ich dann immer froh, dass ich dazu eine gewisse Affinität habe. Ich stelle mir bei sowas dann immer vor, was wäre, wenn meine Eltern über die DFH bauen lassen?