Sofern man auch die Ausbaupakete von Allkauf nimmt, erhält man nach der Hausstellung eine Terminliste. Dort stehen mehr oder weniger verbindliche Termine für verschiedene Dienstleistungen drauf. Schonmal vorab, die Treppe und die Heizung sprengten bei uns den Rahmen. Auch die anderen Termine stellten sich leider eher nur als grobe Richtung heraus. Zusätzlich gibt es aber auch zu leistende Vorgaben, was bis wann zu erledigen ist. Euer nächstes Lieblingswort dürfte „Bauseits“ sein.

Schaut auf euren Plänen genau nach, was da im Detail zu tun ist, denn das steht nun an.
Damit alle beteiligten Firmen überallhin kommen, ist eine Treppe wichtig! Eine Leiter wird nicht akzeptiert. D.h. hier wird man sich eine Bautreppe mieten müssen, sofern die eigentliche Treppe nicht rechtzeitig geliefert werden kann, was bei uns natürlich der Fall war. Also im Internet nachgesehen und eine bestellt. Finanziell reden wir über rund 400 Euro.
Zur Bautreppe muss bei einer Galerie auch eine Absturzsicherung her! Eine passende Anleitung, wie die auszusehen hat, wird direkt mitgeliefert. Manche Treppenverleiher liefern sowas aber mit😉
Der nette Mann, der bei uns die Belüftungssysteme montiert hat, hat im Eifer des Gefechtes auch gleich ein Kabel durchgesägt und ein anderes angesägt. Kontrolliert daher immer die verschiedenen Dienstleistungen sehr genau. Zwecks Reparatur musste nochmal der Elektriker ran, sowie der Trockenbauer. In dem Zuge konnten aber noch die fehlenden Trockenbauwände, die dank des mittlerweile vorhandenen großen Fensterelementes nicht berücksichtigt worden waren, gleich mit verbaut werden.
Ab hier fängt dann mein Talent an, da dies Bauseits zu erledigende Aufgaben sind💪



Das dient dazu, damit die Rohre nicht in den schwimmenden Estrich eingegossen werden. Außerdem soll nach oben hin ein vernünftiger Abschluss entstehen. Ich habe im ersten Schritt erstmal nur die unteren 50cm beplankt.
Auch hier muss alles abgekoffert werden. Wichtig hier, von Allkauf kommen nur die Vorwandelemente für die Toiletten, nicht aber für Waschbecken. Sofern man seinen Schrank und Waschbecken an der Gipskartonwand aufhängen will, sollte dies zwingend berücksichtigt werden!

Anfang Dezember gab es dann den ersten richtigen Kälteeinbruch🥶

Das passiert, wenn Frost auf eine Wasseruhr einwirkt. Zum Glück „nur“ die Wasseruhr und nicht noch die Leitung + tausende Liter Wasser.
Da sich die Zulaufventile auch nicht mehr bewegen ließen, habe ich bei -15 Grad mit einem großen Heizlüfter die Leitungen wieder aufgetaut. Anschließend konnte ich zumindest den Sperrhahn schließen und eine Terrariumheizung um das Rohr wickeln (Das ist so ein Heizkabel). Anschließend noch die grauen Rohrisolierungen drum wickeln und fixieren. Damit war zumindest sichergestellt, dass das Rohr was aus der Erde kommt, nicht auch noch platzt. Alles vor dem Sperrhahn wäre nämlich denkbar ungünstig 😬
Die Kosten für eine neue Wasseruhr und der Dienstleistung belaufen sich auf 130 Euro.😄
Kurz vor Weihnachten konnte dann alle Rohre für die Fussbodenheizung verlegt werden😍

Jetzt muss auf einen freien Termin beim Estrichleger gewartet werden. Da nach dem Estrich auch die Heizung erwartet wird, mit der Heizung auch Abwasser angeschlossen sein muss, erstmal zur Schaufel gegriffen:

Die ersten Meter auf verdichteten Kies auszuheben, macht ja noch Spaß, solange das warme Januarwetter mitspielt😀
Kanal aufgehoben und mit Sand ausgelegt.

Später war dann Dauerregen und frische 3 – 5 Grad mein Begleiter.

Dafür konnte ich rund 1300 Euro einsparen. Hatte aber auch 3-4 Wochen Spaß und gut Muskelkater💪
An der Stelle gebührt meiner Frau auch ein großer Dank für ihr Engagement, und das sie sich nicht zu schade war, auch mit zur Schaufel zu greifen.
Anschließend beim Abwasserverband abnehmen lassen und am Klärwerk anmelden. Der gute hatte zwar ein wenig geschimpft, da die Rohre nicht ganz so verlegt worden, wie eine Fachfirma das macht. Aber es war dicht, abschüssig mit 1-3% und ich hatte zwei Revisionskanäle berücksichtigt. Falls was verstopfen sollte kann ich selbst spülen. Er hatte mir 15 Jahre als Zeitfenster bis zur ersten Verstopfung genannt, mal sehen, ob er recht behält😄
Gerade noch rechtzeitig konnte der Graben wieder verfüllt und der Boden verdichtet werden. Herzlichen Dank an meinen Nachbar 4 Häuser weiter. Er hatte kurzerhand nachts den Graben mit einem Bagger zugeschüttet und mit selbigen verdichtet.
Gerade noch rechtzeitig deswegen, da es ja bereits einen Termin für den Estrich gab. Aufgrund des Gewichtes des Silo muss eine gewisse Standfestigkeit gewährleistet sein. Es war auch noch nicht sicher, ob man ein Silo stellt, oder das direkt vom LKW gießt. Letzteres ist es dann geworden.
Unterm Strich war das dennoch eine ziemlich sportliche Herausforderung gewesen. Zusätzlich hatten wir echt Glück damit, dass das Verlegen und die Abnahme noch vor dem Estrich hingehauen hat. Im ungünstigsten Fall hätte man für den Estrich alles wieder zuschütten müssen, um das anschließend wieder auszuheben. Da für die Lieferung der Heizung jedoch der Anschluss an das Abwassernetz gegeben sein muss, wir zu dem Zeitpunkt noch dachten, dass unsere Heizung pünktlich kommt und wir für Verzögerungen nicht verantwortlich sein wollten, haben wir dieses Risiko halt in Kauf genommen und Vollgas gegeben.


Das erste Mal Lüften😄:

Da auch die Heizung dann nicht lieferbar war, wurde dieser blaue Kasten mein neuer treuster Freund:

Dank 9000 Watt Heizleistung, konnte das Haus auf angenehme 15 – 19 Grad beheizt werden.
Die Abrechnung habe ich bis jetzt noch nicht erhalten, grob hochgerechnet, reden wir hier aber über 3000 Euro in zwei Monaten.
Zwischenzeitlich habe ich mir dann Strom und Wasser ins Haus legen lassen (3300 Euro Kosten für die Erdarbeiten und das legen lassen über den Energieversorger) und die Rohre fertig verkoffert:


Dann kam endlich der Termin für die Treppe, mittlerweile 10.02.23 19:02Uhr 😍
In einer Nacht und Nebelaktion wurde diese verbaut, einen Dank an die Monteure.



Als nächstes standen die finalen Elektroarbeiten an. Strom war jetzt im Haus, dann kann der Sicherungskasten kommen und dem Haus Leben eingehaucht werden. Die Anzahl der Spots scheint gut bemessen zu sein:

Leider war das elektrische Raffstore meines Hauptfensterelementes nach wie vor ein großer Streitpunkt. Aufgrund von Fehl- und Falschinformationen zwischen der DFH und dem Elektriker wurde hier erstmal nichts vorgesehen. Hier wird streng nach dem Plan gearbeitet und es interessiert auch keinen, ob ein Fenster dann elektrisch ist oder nicht. Es reicht auch nicht, wenn die DFH das einen persönlich per Mail bestätigt. Die Information muss zwingend den bürokratischen Weg über die Fachabteilung Elektro zum Elektriker gehen. Diese kann man leider nicht direkt erreichen, sondern muss über den z.T. sehr zähen Weg des Ansprechpartners bei der DFH gehen. Die Reaktionszeiten belaufen sich in meinem Fall teilweise auf 2-4 Wochen. Hier muss zwingend nachgebessert werden🤬!
Zum Glück hat der Elektriker damals wenigstens ein Kabel zwischen Fenster und Schalter eingezogen. Auch das wäre eigentlich nicht erfolgt, da dies nicht Bestandteil des Auftrags ist.
So konnte dann wenigstens im Nachgang die Steuerelektronik oberhalb des Fensters hinter eine Revisionsklappe verbaut werden.
Auch von außen wurden die ersten Lampen in Betrieb genommen.

Im Flurbereich entschieden wir uns dann im Nachgang auch noch für Spots. Vom Aufwand leichter wäre es jedoch gewesen, dies bereits im Vorfeld zu planen🙈. Aber das war letztlich mein Versäumnis.

⚠️Als Tipp: Plant außerhalb auch einen Bewegungsmelder ein. Es sieht doof aus, wenn jede Lampe einen eigenen Melder hat und dann einzeln an und ausgehen. Das wird niemals Synchron sein. Ich habe daher im Nachgang noch Trockenbauwände öffnen, Kabel verlegen, alles wieder isolieren, Dampfsperre verkleben und die Wände wieder verschließen müssen.
Denkt auch über eine Türsprechstelle nach und legt 2x CAT7 Kabel nach außen. Sofern ihr eure Tür anschließend mit einem RFID Transponder öffnen wollt, fehlen euch sonst Kabel! Hier weicht der DFH Standard vom Jahr 2023 leider ab.
Serverschrank mit CAT8 und CAT7 Kabeln. Auch die Kabel für eine mögliche Solaranlage wurden von mir selbst vorgelegt.

Am 14.3. war es dann endlich soweit.. Nachdem mir fast der Kragen geplatzt ist, wurde endlich unsere Heizung geliefert:

Interessant auch die Reihenfolge. Zuerst werden Schalter verbaut, dann die Heizung und nach der Estrichaufheizung, erfolgt dann der finale Trockenbau mit verspachteln Q2, sofern man das Paket mit dazu genommen hat.
D.h. für mich, der HWR wird immer nur halb gespachtelt und gestrichen sein. Aber man konnte mich beruhigen, indem man mir mitteilte, dass es ja eben „nur“ ein HWR ist🤷♂️
Offensichtlich hatte ich nur zu hohe Ansprüche😄😕
Als nächstes wieder den Elektriker anrufen, der das System mit Strom versorgt, dann wieder beim Heizungsbauer, damit die auch angeschlossen wird.
Also wieder 2 Wochen ins Land gegangen🤷♂️😄
Dann ist leider aufgefallen, dass eine Zirkulationspumpe hinter der Heizung sitzt, aber weit und breit keine Steckdose in der Nähe ist. Hier gab es offensichtlich wieder ein Missverständnis über die Information zwischen Fachabteilung und Elektriker, so mein erster Gedanke. Im Nachgang wurde mir dann mitgeteilt, dass eine Zirkulationspumpe kein Standard ist, somit der Bauherr auch für die Planung der Steckdose verantwortlich ist😵💫🤦♂️
Aus meiner Sicht ist das wie: „Wenn du ein Fenster mit elektrischen Rollladen haben möchtest, dann bist du aber für die Planung von Schalter und Elektrik verantwortlich🤷♂️“
Zum Glück handelt es sich ja nur um einen HWR und im Nachgang wird man das Kabel Unterputz nicht verlegen können🤷♂️
Update vom 13.06.23: Die Elektrofirma rief an, um die Steckdose für die Zirkulationspumpe am 14.06. zu montieren. Sie hätten von der DFH hierzu den Auftrag bekommen. Das verstehe mal jemand. Glücklicherweise konnte das einfach an der Heizung montiert werden, was ein weiteres Aufputzkabel dann entfallen lässt.
Seit dem 29.03.23 läuft jetzt die Estrichaufheizung. Also fast 6 Monate nach Hausstellung und rund 15 Monate nach Übergabe vom Notar.
Aktuell sieht das Neubaugebiet so aus:

Die meisten Häuser sind Stein auf Stein und einige auch schon bewohnt.
Ich halte die Bauzeit bei einem Fertighaus leider für keine Glanzleistung…. Im Gegenteil. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir auch im Bereich Stein auf Stein ein Angebot erstellen lassen. Der Kaufgrund war zum einen der Preis, zum anderen die schnelle Bauzeit, die immerhin mit 14 Wochen angegeben ist, was auf den ersten Blick auch sehr schnell klingt. Auf dem zweiten Blick bezieht sich das aber nur auf die Zeit ab Punkt x, bis zum stellen des Hauses. Wenn das Haus steht, ist aber noch lange nicht alles fertig, da der ganze Innenausbau ja noch fehlt. Bis der dann durch ist vergehen noch Monate😐
M.M.n. wird hier viel zu viel auf den Kunden abgewälzt. Die beteiligten Firmen arbeiten nicht untereinander, sondern müssen immer extra von mir beauftragt werden.
Bestes Beispiel die Heizung.
Hersteller liefert und stellt die wetterunabhängig einfach vor die Türe.
Dann kommt der Monteur, der sie ins Haus stellt.
Anschließend muss ich einen Termin mit dem Elektriker machen, damit der die an die Kabel anschließt.
Danach muss ich wieder einen Termin mit den Monteuren der Heizung machen, damit die in Betrieb genommen wird.
Dann muss ich nochmal einen Termin machen, sobald überall Absperrventile montiert werden, damit die final in Betrieb genommen werden kann.
Zwischen jedem Termin liegen i.d.R. mind. zwei Wochen.
Dabei hätte das alles an einem Tag passieren können, was jetzt in Summe einen Monat Zeit in Anspruch genommen hat.
Daher halte ich sowohl den Preis als auch die Bauzeit nicht für überragend, da Stein auf Stein nach Rücksprache mit den anderen Bauherren, sich unterm Strich als auch nicht viel teurer herausgestellt hat. Teilweise aber sogar schon Erdwärme in dem Preis mit drin ist.
Soviel zum aktuellen Stand.