Was wurde zwischenzeitlich gemacht?
In der Zwischenzeit gab es Kontakt mit dem Abwasserverband, dem Energie- und Wasseranbieter, dem Internetprovider, dem Erdarbeiter, dem Bodengrundgutachter, der Firma, die die Bodenplatte gießt, Elektriker, der Firma für Heizung und Sanitär und einem Anbieter für eine Bautoilette und einem Energieexperten, der das Haus Energetisch absegnen muss und die Unterlagen für die KWF ausarbeitet und bereitstellt.
Man erhält von jedem der einzelnen Ansprechpartner recht genaue Informationen darüber was zu tun ist und was benötigt wird.
Bei manchen Sachen fühlten wir uns aber doch am Ende allein gelassen.
Eine Vorgabe war die Bereitstellung von Bauwasser, Baustrom und der Bautoilette. Also beim lokalen Energieversorger Wasser und Strom in Auftrag gegeben. Der Spaß kostet rund 1700 Euro und schon rollen die Bagger. Für die Bautoilette hatte ich kurz im Internet gesucht und auch prompt jemanden gefunden, der kurzfristig liefern kann.
Das Thema daher für mich erledigt. Aber irgendwie irritierte mich der Stromkasten, sowie das Wasserrohr. Woher kommt ein Zähler? Warum sieht das bei den anderen Baustellen so anders aus? Also kurz beim Erdarbeiter nachgehört, ob er jemanden kennt, von dem man einen richtigen Schaltschrank erhält. Für 50 Euro im Monat gibt es dann was Passendes vom örtlichen Elektriker.
Und ne Wasseruhr? Die Wasserwerke verweisen auf eine Firma für Heizung und Sanitär. Daher kurz rumtelefoniert und festgestellt, dass man offensichtlich gar nicht so leicht an einen passenden Anbieter kommt, der einem das auch nutzbar machen kann.
Die meisten hatten mich damit abgespeist, dass keine Kapazitäten zur Verfügung stünden, oder ich mich an meinen Heizungsbauer wenden soll. Immerhin hatte ich ja auch das Paket Elektro und Heizung über Allkauf erworben.
Die Kommunikation in diese Richtung belief sich aber auch nur auf ein: „Ja. Da müssen wir mal gucken“ Immerhin kamen die ja nicht aus dem Ort, sondern haben ein paar Stunden Anfahrt.
Ich habe mich dann nochmal bei einer weiteren lokalen Firma informiert, der mehr Engagement aufgebracht hat. Vorgabe: Ich soll einen Holzkasten bauen, indem die Wasseruhr untergebracht werden kann. Und abschließbar sollte er sein! Anschließend kam jemand vorbei und hat die Wasseruhr montiert🤷♂️

Strom, Wasser, Bautoilette und das Wichtigste – Glasfaser(!). Alles da!
Dann wird es spannend. die Erdarbeiten beginnen streng nach Vorgaben des Bodengutachters.
Der Erdarbeiter war zwar sichtlich irritiert über die Vorgabe der Materialen, erst recht, da wir ein „leichtes“ Fertighaus hatten, und keinen oberirdischen Bunker. Aber….. Ihr wisst, wie es ist. Sobald irgendwo ein Riss entsteht, dann liegt es auf jeden Fall an den Sachen, die ICH nicht so gemacht habe, wie sie vorgegeben wurden.
Unabhängig davon, dass alle Häuser in dem Gebiet auf Sand gebaut werden, ich habe 50cm Kies aufschütten und verdichten lassen 🤷♂️
Kostenfaktor 6.363,76 Euro
Aber in dem Preis war auch der Ringerder und der Anschluss des Ringerders durch einen Elektriker mit drin👍
Dann kam der Vermesser und hat alles eingemessen.

Doof nur, dass der Ringerder nicht innerhalb der Bodenplatte war 🤔😜
Also was solls. Ich war Kummer gewöhnt und habe dem Erdarbeiter nochmal Bescheid gegeben. Er hatte dann anschließend ein zweites Mal dort rum gebuddelt, jedoch noch immer nicht die Fahne innerhalb der Bodenplatte bringen können.
Also nochmal angerufen und nochmal Fotos mitgeschickt.
Jetzt wurde ein drittes Mal nachgearbeitet, aber dann passte es🥳
Mittlerweile waren es auch nur noch 2 Tage, bis die Bodenplatte kommen sollte.
Am 21.7.2022 ging es dann los:

Die Bewährungen lagen auf einmal auf dem Nachbargrundstück und jemand hatte Folien halb ausgerollt. Zusätzlich gab es eine Beplankung in die später der Beton gegossen wird.
Am nächsten Tag wurde dann schon die Bodenplatte gegossen…

.. und gut eingepackt. Immerhin war Juli und die Sonne sollte das Wasser nicht zu schnell verdunsten….

Aber ich hatte mich zu früh in Sicherheit gefühlt😄

Am Morgen des nächsten Tages waren die fleißigen Handwerker schon vor Ort, haben die Beplankungen entfernt und die schützende Folie sich selbst überlassen. Da das Baugrundstück an einem Feld liegt, es sehr windig und heiß war, war die Folie bereits weggeflogen.
Ich habe diese dann wieder eingesammelt, sie flächig auf der Bodenplatte verlegt und nochmal gut gewässert.

Das Ganze haben wir dann mit Steinen beschwert, damit nicht wieder alles wegfliegt.
Etwas später kam dann der Bauleiter, um alles zu vermessen. Er gab uns den Tipp, dass wir die Bodenplatte mit einem Bitumenvoranstrich seitlich und ca. 20-30cm obendrauf, versiegeln sollten.

Zusätzlich gab es einen ganzen Katalog an Informationen, die bis zur Hausstellung erfüllt sein müssen. Der Boden muss für den Kran eben sein, es muss genügend Stellplatz vorhanden sein, außerdem fragte er, wie wir das mit Straßensperren händeln möchten.
Selbstverständlich kann dies mit Aufpreis durch die DFH passieren, oder ich muss das selbst organisieren. Beim selbst organisieren gibt es aber wieder x Vorgaben, die zu beachten sind. In dem Zuge wird auch auf 10.000 Euro Entschädigung verwiesen, wenn was nicht richtig sein sollte, und der Bautrupp wieder abziehen muss.
Ich habe mich davon nicht wirklich beeindrucken lassen. Immerhin baute ich in einem großen Neubaugebiet, was auch als Baugebiet ausgewiesen ist. Die Zugänge sogar mit zur Seite gestellten Verbotsschildern versehen waren. Zusätzlich waren die Mitarbeiter der Gemeinde allesamt sehr nett und zuvorkommend. Das mache ich also selbst, immerhin baue ich ja nicht in Berlin Mitte. Wer weiß was der Spaß über die DFH wieder kostet, und sparen war ohnehin angesagt.
Also kurz beim Ordnungsamt angerufen. Da das Baugebiet öffentlich zugänglich ist, müsste man tatsächlich lt. der StVO Straßensperren anmelden und Schilder aufstellen. Alle anderen hatten das zwar nicht gemacht, aber wenn das so gefordert ist🤷♂️ Safety first.
Die Genehmigung war schnell erhalten und kostet nur wenige Euro. Schilder brauche ich auch. Es gab direkt einen vermittelten Kontakt zum Bauhof und dann war das auch geklärt. Für unter 100 Euro war beides organisiert, nur abholen sollte ich die Schilder selbst.
Die Genehmigung und Bestätigung direkt an die DFH geschickt.
Dann wurde nach dem „Verkehrssicherer“ gefragt und nach einer Bestätigung.
Da ich nicht genau wusste, was man von mir wollte, teilte ich mit, dass ich die Schilder so aufstelle, wie mir das vom Ordnungsamt aufgetragen und vom Bauhof bestätigt wurde.
Anschließend wurde ich darüber belehrt, dass ich das nicht aufstellen darf und das Bauvorhaben nur dann durchgeführt werden kann, sofern alles ordnungsgemäß beschildert ist.
Also kurz recherchiert und entsprechende Aktenzeichen, sowie einen Auszug der niedersächsischen Landesverordnung rausgesucht.
Dann war erstmal Ruhe, was jedoch nicht heißt, dass das auch so gesehen wird. Wenige Tage vor dem Stelltermin hatte ich dann doch ein wenig Angst, weswegen ich in Absprache mit dem Bauhof mir ein Schriftstück habe geben lassen, was bestätigt, dass die mir die Schilder aufstellen🤷♂️
Aufgestellt hatte ich die dann aber trotzdem selbst💪. Papier ist schließlich geduldig😄😄
Die Zeit vor Hausstellung wird von allen Beteiligten dann dafür genutzt, um sich mit dem Bauherren (also meiner Frau und mich) mit diversen Dingen auseinander zu setzen. Eine wichtige Sache ist die Elektroplanung.
Ich hatte keine besonderen Sonderwünsche, bis auf Spots im Wohn und Essbereich, weitere Lampen draußen, Kabel zur zukünftigen Garage und der Wallbox. Die Kabel für die Spots kann ich aber selbst legen, was in Summe nur heißt, dass ich mir einfach im Vorfeld die Kabel dorthin hänge/lege. Die Löcher muss ich dann im Nachgang (Trockenbau) bohren.
Etwas enttäuscht war ich darüber, dass im Standard „nur“ ein einziges, lächerliches LAN-Kabel im ganzen Haus vorgesehen war. Das im Jahr 2022. Mit den paar von mit beauftragten Änderungen, haben sich aber dennoch Kosten von über 2.600 Euro ergeben.
Standardmäßig werden sämtliche Steuerungsschalter für Rollläden beispielsweise neben die Fenster gesetzt. Wenn man die an der Türe beim Betreten eines Raumes haben will, ist das direkt ein Aufpreis.
Dann gab es natürlich auch noch eine Überraschung. Wir wollten an unser 5×4 Meter Fensterelement ein elektrisches Raffstore haben. Selbstverständlich sollen die Schalter dann direkt beim Betreten des Raumes betätigt werden können. An der Stelle wurde uns dann mitgeteilt, dass das Fenster keinen elektrischen Raffstore hat, bzw. der Elektriker darüber noch keine Info erhalten hat.🤔
Gut.. Das erstmal so stehen gelassen.
Dann meldete sich auch noch der Heizungsbauer, der uns natürlich direkt eine Heizung mit Kühlfunktion verkaufen wollte. Da hatten wir September. Er hatte mitgeteilt, dass er sich extra so früh meldet, damit wir auch rechtzeitig die Heizung erhalten. So weit, so gut. Das Upgrade kostet auch „nur“ 4000 Euro mehr. Da ich aber ohnehin mit einer Klimaanlage geliebäugelt hatte, mir innerlich schon Gedanken gemacht habe, wie ich die Kabel und Schläuche dafür verlegen soll, kam mir das gerade recht. Also zugestimmt.
Mittlerweile war ja wieder ein wenig Geld in der Kasse gelandet und wir hatten ja auch noch Zeit zu sparen.